Bergfest:
Schlupfdatum: 2. April
Marc

Der Hühnerhabicht
(accipiter gentilis) – „Edler Greifer“

Vogel des Jahres 2015

Allgemeines: Ist heutzutage der Name Habicht allgemein gebräuchlich, so nannte man ihn
früher noch Hühnerhabicht, Stößer, Doppelsperber oder Stoßvogel.
Der Habicht ist einer der größten europäischen Greifvögel. Größer sind nur die Adler und
die südeuropäischen Geier.

Im Orient sagt man:
Der Habicht hat Federn wie Seide,
Krallen wie Stahl
und Augen wie Feuer.


Merkmale, Lebensweise: Wer nicht ganz so versiert ist oder oberflächlich hinsieht, könnte ihn von der Größe her mit dem Bussard verwechseln.
Dagegen unterscheidet er sich durch den viel längeren Schwanz und die kürzeren abgerundeten Flügel. Die Größenunterschiede zwischen Männchen und Weibchen sind bei keinem heimischen Greifvogel so ausgeprägt wie beim Habicht. Ein Männchen erreicht nur etwa zwei Drittel des Körpergewichts vom Weibchen.

Beuteerwerb, Nahrung: Der Sinn dieses enormen Größenunterschiedes hängt mit der Lebensweise des Habichts zusammen. Da seine Nahrung hauptsächlich aus Vögeln besteht, ist es nicht leicht, sich diese das ganze Jahr über zu besorgen.
Die Säugetierjagd kann geruhsamer im langsamen Suchflug vorgenommen werden, welchen aber dann der Überraschungsangriff folgt.
Die kurzen, runden Flügel gestatten einen raschen wendigen Flug, wobei der lange Schwanz als Steuer dient. Was der Habicht einmal gepackt hat lässt er nicht mehr los.
So wurde schon mancher Habicht im Hühnerauslauf vom Bauer mit einer Forke erschlagen.

Lebensraum: Der Habicht bevorzugt einen abwechslungsreichen Lebensraum. Als Brutbiotop braucht er reich gegliederte Wälder mit Lichtungen und Schneisen.

Fortpflanzung: Der Habicht wird gewöhnlich im 1. Lebensjahres geschlechtsreif, kann aber schon vor Ablauf des Jahres brüten. Sie führen eine monogame lebenslange Ehe.

Balz, Paarung: Im Frühjahr finden eindrucksvolle Schauflüge mit Wellenbewegungen in großer Höhe statt. Hierbei werden vom Männchen, auch Terzel genannt, die weißen Unterschwanzdecken gespreizt und von beiden Partnern kurze Rufe ausgestoßen. Die Kopulationen finden meist auf einem starken Ast in der Nähe des Horstes oder auch seltener auf dem Horstrand statt.

Ei, Gelege: Das Weibchen legt 3 bis 4 ovale Eier. Sie sind 50 x 44 mm groß. Es brütet das Weibchen allein , das Männchen könnte ja das Gelege mit seinem kleinen Körper gar nicht abdecken. Es versorgt aber während dieser Zeit sein Weibchen mit Nahrung. Hier wird der hauptsächliche Sinn der Arbeitsteilung deutlich.

Als Schauvogel in Volieren von Vogelparks, Zoos oder ähnlichem ist er vom Verhalten her nicht geeignet.

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